Auf rohem Holz wie im Dachstuhl können Ausblühungen auf der Holzoberfläche ein Hinweis auf die Verwendung giftiger Holzschutzmittel sein. Diese Ausblühungen sehen aus wie feinkrümelige, weiß-gelbliche Ablagerungen.
Manchmal, aber auf Grund der guten Belüftung einiger Dachböden nicht immer, riecht es streng und chemisch. Auch das kann auf Gifte im Holz hinweisen.
Es lohnt sich, mal genauer hinzuschauen. In vielen Fällen findet sich ein Schild für die durchgeführte Behandlung mit Holzschutzmitteln. Darauf steht neben der ausführenden Firma auch das verwendete Holzschutzmittel, z.B. Xylamon oder Hylotox und das Datum der Maßnahme. Diese giftigen Holzschutzmittel enthielten früher DDT, Lindan und PCP.
Klarheit über eine tatsächliche Kontaminierung bringt nur die Laborauswertung von Raumluftproben, Materialproben und Liegestaubproben.
Es gibt keinen Zeitraum, nachdem man sich in Sicherheit wiegen könnte. Auch nach vielen Jahrzehnten können giftige Holzschutzmittel gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe in viel zu hohen Konzentrationen ausdünsten. Gerade, weil durch ständige Isolierungsmaßnahmen für den Wärmeschutz an Wand, Decke und Fenster den Raumluftaustausch immer stärker eingeschränkt wird. Weiterhin werden zunehmend alte Dachböden ausgebaut und in Wohnraum umgewandelt, obwohl die Belastung mit giftigen Holzschutzmitteln im Dachstuhl besonders hoch sein kann.
Genauso kann die Analyse der Holz-, Staub- und Raumluftproben eine nur noch geringe Ausdünstung der giftigen Holzschutzmittel unterhalb zulässiger Grenzwerte ergeben.
Deshalb ist die Laboranalyse unabdingbar. Besonders, wenn Dämmungs- und Baumaßnahmen im entsprechenden Hausbereich geplant sind.
Hylotox enthielt die toxischen Stoffe DDT und Lindan und wurde bis zur Wende in der DDR angewendet. Über Proben von Material, Staub und Raumluft können die aktuell noch vorhandenen Werte dieser Gifte festgestellt werden.
Der säuerlich-muffige bis modrige Geruch in alten Fertighäusern geht in den vielen Fällen auf Chloranisole zurück. Chloranisole sind ein Abbauprodukt von Holzschutzmitteln und können ein Indikator für eine hohe Schadstoffbelastung mit giftigen Holzschutzmitteln sein. Es wird unbedingt eine Raumluftmessung in den Wohnräumen empfohlen, um keine Gesundheitsrisiken einzugehen. Zur Geruchsentfernung ist eine fachlich ausgeführte Sanierung der, mit Holzschutzmitteln behandelten, Bauteile erforderlich. Das kann ein Austausch oder eine Maskierung (Versiegelung) sein.